small bites vol. II

Die Frage nach der Stellung der Frau in der Gesellschaft beschäftigt die Menschen schon lange, ja bereits in der Antike. Das giftige Epigramm von Marcus Valerius Martialis (40 - 104 nach Christus) zeugt davon: „Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist nur möglich, wenn sich die Frau unterordnet“.

Diese von den Männern eingeforderte Unterordnung der Frau hat erschreckende Parallelen zur Beziehung zwischen Mensch und Tier: das Tier wird beherrscht, benutzt, geschlachtet, und selbst ein Haustier wie ein Hund, der als Menschenfreund angesehen wird, wird zuweilen nur als Spielzeug und Befehlsempfänger benutzt.

Die Fotografin Anita Vozza inszeniert die Frau und den Hund als untergeordnete Leidensgenossinnen, in drei sich entsprechenden Bildpaaren. Dabei werden den Fotografien Titel (siehe fullscreen) zugeordnet, die sich sowohl auf den Hund wie auf die Frau beziehen. Dieser Ansatz mag radikal sein, ist es aber bei näherer Betrachtung nicht. Fehlende Gleichberechtigung ist fehlende Würde, und sowohl die Würde des Menschen wie auch die Würde des Tieres sind unantastbar.

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